Dieses Projekt ist im Rahmen meiner Bachelorarbeit an der Fakultät für Design der Hochschule München entstanden.
Die Idee basiert auf der Grundannahmen, dass die "Seiten"-Metapher, mit welcher wir das Web seit jeher beschreiben, überholt ist. Mikrointeraktionen, Animationen und Transitions dynamisieren das Web zunehmend, während zeitgleich Ansätze wie „Storytelling“ immer wichtiger werden und der Fokus vom Produkt selbst auf die "User Experience" rückt. Dramaturgische und narrative Dimensionen spielen also eine immer wichtigere Rolle im Webdesign und diese kann die "Seiten"-Metapher nicht abbilden.
Stattdessen bietet sich für ein neues digitales Paradigma der Film als populärste Erzählform unserer Zeit und damit das Konzept der „Diegese“ an. Dieser aus der Filmwissenschaft entlehnte Begriff wurde geprägt, um ein „filmisches Universum“ als Ganzes zu beschreiben. Übertragen auf Webseiten, kann man diese somit als eigenständige, erzählte Welten begreifen statt sie weiter als zufällige Ansammlung von digitalen Dokumenten zu denken.
Zudem ermöglicht es eine Perspektive, bei der Aspekte wie Dynamik, Dramaturgie und Narration besser in den Gestaltungsprozess einbezogen werden können und liefert ein entsprechendes, filmisches Vokabular. Die Landingpage wird zur eröffnenden Kamera-Einstellung, statische Seiten werden zu dynamischen Szenen und störende Ladevorgänge zu gezielten Schnitten.